Schülerstation: Wertvolle Praxiserfahrung während der Ausbildung

Fit fürs Examen und den neuen Berufsalltag

Alleine eine Station zu leiten: Eine Herausforderung der Extraklasse! Im Rahmen der “Schülerstationen” wird dieses Abenteuer für unsere Abschlusskurse einmal im Jahr zur aufregenden Realität. In diesem Jahr übernahmen die zukünftigen Pflegefachkräfte die pädiatrische Normalstation im Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße und somit jegliche pflegerischen und organisatorischen Aufgaben.

 

Neben der Patientenbetreuung stand auch die Organisation der Dienstpläne auf dem Programm. ©GladyschKleine Patienten versorgen, Dienstplanung und Medikamente verabreichen: Ganze sechs Wochen übernahmen neunzehn Oberkursschülerinnen und -schüler der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege eine Station im Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße. Schon zum zweiten Mal fand das Projekt im Kinderkrankenhaus statt und bot Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln, um später selbstbewusst und gezielt in den neuen Beruf einzusteigen. Solche Einsätze sind im Curriculum der neuen generalistischen Ausbildung zur Pflegefachkraft fest verankert.

Schon der Empfang durch die examinierten Pflegekräfte, die die Schülerinnen und Schüler während des Ablaufs tatkräftig unterstützten, war herzlich.

“Am Anfang waren wir alle etwas nervös, da wir nicht wussten, was auf uns zukommt. Man hatte sich aber schon sehr auf uns gefreut und uns mit viel Geduld und einer guten Einarbeitung auf der Station empfangen, erklärt Auszubildende Nina. Um den reibungslosen Stationsalltag und die optimale Patientenversorgung zu garantieren, wachten die erfahrenen Kollegen während des gesamten Projektes über die Nachwuchskräfte.

Als die Gruppe dann endlich starten konnte, war die Aufregung groß: Auf der pädiatrischen Normalstation stehen Säuglinge sowie Jugendliche mit verschiedenen Krankheitsbildern im Fokus. Als besondere Herausforderung kommt dazu, dass die Station auch als Covid-Station fungiert und in enger Zusammenarbeit mit der Notaufnahme koordiniert werden muss, damit Patientinnen und Patienten und Personal optimal geschützt sind.

 

 

Schutzkleidung war vor der Behandlung von isolierten Patienten Pflicht. ©GladyschJoana übernahm in diesem Jahr die Rolle der Stationsleitung. Bei ihr wurde Eigenregie großgeschrieben. “Besonders dankbar war ich dafür, dass wir viele eigene Ideen einbringen konnten und kaum gebremst wurden. Gerade im organisatorischen Bereich konnte die Gruppe sich effizient einbringen und beispielsweise eine Zuordnungstafel mit den Namen aller Räume und Pflegern einführen. So wussten Eltern und Patienten jederzeit, wer Ansprechpartnerin bzw. Ansprechpartner für Fragen, Wünsche und Behandlung ist und die Pflegenden konnten optimal organisiert auf die Bedürfnisse ihres festen Patientenstammes eingehen.

Von der Versorgung der kleinen Patienten über Visiten bis hin zur Vorbereitung der Antibiotika und gründliche Dokumentationen -  die Verantwortung war groß. “Anfangs war es ein bisschen chaotisch und wir mussten uns einfinden,“ erklärt Joana. “Schnell haben wir gemerkt, dass jetzt das richtige Lernen beginnt.” Nach den ersten Wochen entwickelte die Gruppe mehr Sicherheit, Routine und die Schülerinnen und Schüler bekamen die Möglichkeit, kleine Schwachstellen zu beheben.

Konflikte erkennen und vorbeugen

Einmal die Woche traf sich die Gruppe um den Sachverhalt zu besprechen, Probleme noch vor der Entstehung zu lösen und neue Ideen zu generieren. “Aufgrund der guten Kommunikation im Team gab es nur minimale Startschwierigkeiten. Wir konnten uns untereinander helfen und jederzeit mit Fragen an die erfahrenen Pfleger und Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter der Station herantreten,” erklärt Nina. Weitere Unterstützung gab es ebenfalls von Mitgliedern des Teams der freigestellten Praxisanleiter, Tobias Menz und Christina Ströhmer. „Es ist super, die individuelle und fachliche Weiterentwicklung der Auszubildenden mitanzusehen,” erklärt Tobias Menz.

 

 

Teamarbeit ist das A und O

Die gegenseitige Unterstützung der Schülerinnen und Schüler untereinander wurde stets großgeschrieben. ©Gladysch“Es ist schwer, die Zusatzbelastung zu managen und die Leitungsfunktion mit der Versorgung am Patienten zu verbinden,” erklärt Joana. Gerade die Teamarbeit kann mit einer Leitung stehen oder fallen.” Was der Schüler-Stationsleitung aber besonders auffiel, war das gute Miteinander. Obwohl die Gruppe aufgrund von Corona und Online-Unterricht erst einen Unterrichtsblock gemeinsam verbracht hatte und sich erstmal kennenlernen musste, wurde die gegenseitige Unterstützung von Anfang an großgeschrieben.

“Das Projekt hat uns enger zusammengeschweißt und wir konnten viele Herausforderungen meistern,” erklärt Nina, die nach dem bestandenen Examen auf der chirurgischen Neugeborenenstation durchstarten möchte. Und auch Joana wurde nachhaltig von dem Abenteuer beeindruckt. „Die Arbeit mit Säuglingen ist sehr anspruchsvoll. In meinen Erfahrungen auf dieser Station habe ich gemerkt, dass ich lieber mit älteren Kindern arbeiten möchte. Mit ihnen in den Dialog zu treten und auf ihre Bedürfnisse einzugehen, macht mir viel Spaß.“

Ob sich Joana die Leitung einer Station auch in Zukunft vorstellen kann? “Ich kann mir definitiv vorstellen, irgendwann als stellvertretende Stationsleitung anzufangen und vielleicht in der Zukunft auch selbst eine Station zu leiten."

Durch den Erfolg des letzten Jahres geht das Projekt in den Regelbetrieb bei den Kliniken Köln über. Daniela Heil, pädagogische Mitarbeiterin und Kursleiterin an der Schule für Pflegeberufe, hat folgende Beobachtungen gemacht: „Im Rahmen des Einsatzes ;Schüler leiten eine Station', arbeiteten alle Lehrkräfte eng mit der Koordinationsstelle Einsatzplanung und dem Team der zentralen Praxisanleiterinnen und -anleiter zusammen, um diesen besonderen Einsatz zu fördern. Wir freuen uns auf viele weitere Projekte bei den Klniken Köln." (cg)
 

Wir wünschen viel Erfolg dabei!

Du interessierst Dich für eine Ausbildung bei den Kliniken Köln?

Mehr Informationen zur Pflegeausbildung unter 

Kliniken der Stadt Köln gGmbH
Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung (AFW)
Schule für Pflegeberufe (Standort Holweide)

Neufelder Strasse 46
51058 Köln

Tel.: +49 221 8907 - 2878
E-Mail: AFW-Institut@kliniken-koeln.de
Web:   www.afw-koeln.de

Wir freuen uns auf Dich!

Die insgesamt neunzehn Oberkursschülerinnen und -schüler fühlen sich durch die Schülerstation nun bestens gewappnet für den Berufsalltag. ©Gladysch